Sie stand an ihrem Platz, als Kolumbus sich aufmachte, westwärts den Weg nach Indien zu finden. Sie stand an ihrem Platz, als der reiche Bauer Ulrich Kupferschmied von Stauffen den gnädigen Herren 30‘000 Batzen Strafe bezahlen musste, weil er mit den rebellischen Bauern Verbindung gehabt hatte. Sie stand im Jahre 2007 an ihrem Platz, als Baumchirurgen in ihrem Astwerk herum kletterten und sie von einigen Alterserscheinungen befreiten.
Die Stauffeneiche, ein rund 600-jähriger, wunderbarer Baum am Wanderweg von Heimenschwand nach Röthenbach, auf 1100 Meter über Meer. Sie ist eine Traubeneiche (Quercus petraea) und vielleicht ist sie auch so alt geworden, weil sie ihr ganzes Leben hindurch eine überwältigende Aussicht vor sich hatte. Über Wälder, Weiden, Hügel und Täler des südlichsten Zipfels des Emmentals geht auch der Blick des Besuchers, vom Hohgant zum Sigriswilergrat, vom Schreckhorn bis zur Blümlisalp. Setzen Sie sich in den Schatten einer der ältesten Eichen des Bernbietes und lassen Sie sich vom Zauber dieses uralten Baumes gefangen nehmen.